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P-18 „Spoon Rest D“

Beschreibung des Radargerätes; ausgewählte taktisch-technische Daten

Bild 1: P-18 in Greding

Technische Daten
Frequenzbereich: 150 … 170 MHz
Pulswiederholzeit: 2,77 ms
Pulswiederholfrequenz: 360 Hz
Sendezeit (τ): 6 µs
Empfangszeit: 2,4 ms
Totzeit: 377 µs
Pulsleistung: 160 … 260 kW
Durchschnittsleistung: 540 W
instrumentierte Reichweite: 360 km
Entfernungsauflösung: 900 m
Genauigkeit:
Öffnungswinkel:
Trefferzahl: > 15
Antennendrehung: 0 … 6 … 10 min⁻¹
MTBCF:
MTTR:

P-18 „Spoon Rest D“

Die P-18 (russischer Designator: 1RL131 „Terek“; kyrillisch: 1РЛ131 «Терек») ist ein im VHF-Band arbeitendes, universell einsetzbares Frühwarnradar.

Das Radar ist eine Entwicklung aus dem Radar P-12 und verwendete ebenfalls dessen Konzept von Antenne, Sender und Empfänger. Die Antenne erhielt vier zusätzliche Yagiantennen für ein schmaleres Antennendiagramm. Verändert wurde der Sende- Empfangsumschalter weil die Leistungsaufteilung zwischen beiden Antennenebenen jetzt direkt an der Antenne vorgenommen wurde. Der Empfangsweg erhielt einen Rauscharmen Vorverstärker, anfangs noch eine Wanderfeldröhre, später einen Halbleiterverstärker. Im Empfänger wurden viele Blöcke aus der P-12 übernommen, erhielten jedoch zusätzlich eingebaute elektronische Schalter auf Basis von Feldeffekt-Transistoren für eine Fernbedienung. Die Radarsignalverarbeitung nach der Festzielunterdrückung (engl.: Moving Target Indication, MTI/ russ.: система селекции подвижных целeй, СПЦ), die Synchron-Impulserzeugung und die Koppelapparatur wurden komplett transistorisiert.

Spätere Versionen, die aber nicht mehr in der ehemaligen DDR eingesetzt wurden, erhielten ein digitales MTI-System, welches international auch als Nachrüstsatz angeboten wurde. Die gesamte Anlassimpulserzeugung, der Block der Potenzialspeicherröhren und der Kompensationsblock werden durch das neue System ersetzt.

Die Darstellung der Luftlage in der Grundversion geschieht noch auf zwei PPI- Sichtgeräten, von denen eines bis zu 500 m entfernt mit allen Fernbedienungsmöglichkeiten betrieben werden kann. Für Testzwecke gibt es auch ein A- Scope.

Die Antennensteuerung ist ein Servo- Folgesystem mit vielfältigen Steuereingängen und kann somit synchron mit anderen Radarstationen arbeiten, die dann zusätzlich oder statt des eigenen Echosignals das Video der P-18 darstellen können. Ebenso kann auch die Auswertung der Fremdechos in der P-18 oder von ihrem Remote- Sichtgerät erfolgen.

Zum Bestand einer P-18 gehört immer ein Sekundärradargerät. Dies ist je nach Lieferumfang ein recht einfach kodiertes NRS-12 oder ein aufwändigeres System „Parol“. Währen das NRS-12 noch in der P-18 verladen werden kann, benötigt das System „Parol“ einen zusätzlichen LKW mit Hänger.

Die P-18 ist sehr schnell verlegbar. Sie ist auf zwei geländegängigen LKW (Ural) mit je einem Zweiachshänger aufgebaut. Das Radar wird überwiegend im osteuropäischen Raum und in der dritten Welt zur Einweisung für Raketenschützen (Strela, Igla) eingesetzt. Auch für größere Raketenstellungen wird es eingesetzt (z.B. gekoppelt mit einem Höhenfinder) als Zielzuweisungsradar für den Fla-Raketenkomplex „Wolchow” (alias SA-2 „Guideline“).

Bildergalerie der P-18
digitales SBZ

Bild 2: eingebauter Nachrüstsatz SBZ

Bild 3: Geöffneter Topfkreis mit der Senderöhre

Bild 4: Sichtgeräte in der P-18

Bild 5: modernisierte P-18 mit Kompensationsantennen am unteren Mast für verbesserten Störschutz