www.radartutorial.eu www.radartutorial.eu Radargerätekartei - Luftverteidigungsradar

Ground Master GM 403

Beschreibung des Radargerätes; ausgewählte taktisch-technische Daten

Bild 1: Ground Master 400 Radar, © 2008 Thales

Technische Daten
Frequenzbereich: 2,9 … 3,3 GHz
Pulswiederholzeit:
Pulswiederholfrequenz:
Sendezeit (τ):
Empfangszeit:
Totzeit:
Pulsleistung:
Durchschnittsleistung:
instrumentierte Reichweite: 470 km
Entfernungsauflösung: 200 m
Genauigkeit: 50 m; 0,3°
Öffnungswinkel:
Trefferzahl: 1 … 3
Antennendrehung: 6 min⁻¹
MTBCF: > 3 500 h
MTTR:

Ground Master GM 403

Das Ground Master 400 Radar ist ein Vertreter der 3D- Luftverteidigungsradarfamilie von ThalesRaytheonSystems mit digitaler Formung des Antennendiagramms. Es ist ein Großraumradar, welches eine Zielerfassung von geringen bis zu sehr großen Flughöhen bietet. Die Zielbegleitung umfasst einen weiten Bereich von Zielen, von stark manövrierenden taktischen Zielen in geringen Höhen bis zu ungewöhnlich kleinen Zielzeichen von Drohnen, welche in einer Luftlage in großem Maßstab dargestellt werden können. Das GM 400 ist ein AESA- Radar welches mit der Stammbesatzung von 4 Personen innerhalb von 30 Minuten aus der Marschlage in die volle Arbeitsbereitschaft geführt werden kann. Das System ist in einem einzigen Container in den Maßen eines standardisierten 20-Fuß-Containers untergebracht und wiegt weniger als 10 Tonnen. Entfaltet in einer Stellung kann es als Teil eines vernetzten Luftverteidigungssystems als vollständig ferngesteuerter Sensor betrieben werden.

Die Radarfamilie GM 400 umfasst die Geräte GM 403 und GM 406. Der Sender des GM 406 hat eine doppelt so große Impulsleistung wie das GM 403, resultierend in einer 20 % größeren Reichweite. Das GM 406 ist vorrangig für eine ortsfeste Installation vorgesehen, das GM 403 als tansportable Version.

Für das Radar wird eine Genauigkeit bei der Entfernungsmessung von 50 Metern, bei der Seitenwinkelmessung von 0,3° und für die Höhenbestimmung die Genauigkeit von 2000 Fuß (etwa 600 m) in der Entfernung von 100 NM (185 km) angegeben. Das Auflösungsvermögen beträgt in der Entfernung 200 m und im Seitenwinkel 3°. In mobilen Betrieb ist eine elektronische Stabilisierung zwischen -6° and +5° möglich. Die Radargeräte können sowohl lokal als auch fernbedient betrieben werden. Sie sind integraler Bestandteil des deutschen Radarnetzes milRADNET.

Seit dem Beginn der Serienproduktion im Jahr 2008 wurde das Radar an Kanada (2), Estland (2), Finnland (12), Frankreich (2), Indien (20), Malaysien (1) and Slovenien (2) ausgeliefert bzw. es existieren dafür fertige Lieferverträge. TRS in Gestalt von Thales Deutschland in Zusammenarbeit mit der Steep GmbH (Bonn, ehemals SERCO) sowie der EADS Deutschland GmbH (Unterschleissheim) wurde für die Lieferung von sechs Ground Master 400 an die deutsche Luftwaffe vertraglich verpflichtet. Die Geräte haben als für die deutsche Luftwaffe speziell angepasste Versionen die Bezeichnung GM 406F (der Buchstabe stammt von Fixed). Die Firma Hensoldt ist für die Ausstattung der Radargeräte mit dem Sekundärradar MSSR 2000 I verantwortlich. Das Beschaffungsprogramm nennt sich Aktives Radarrundsuchgerät für den Einsatzführungsdienst (ARED) und umfasst etwa 100 Millionen Euro. TRS und Thales Deutschland werden beim Aufbau auf Dienstleistungen lokaler deutscher Firmen zurückgreifen um die sechs veralteten MPR die in den 70iger Jahren eingerüstet wurden durch das GM 406F zu ersetzen. Die Umrüstung wurde im Jahr 2015 abgeschlossen.

Aufgebaut auf einem festen Turm ist das erste der sechs GM 406F in Auenhausen (Westphalen) in Betrieb genommen worden. Das zweite Gerät steht in Lauda-Königshofen (Baden-Württemberg). Das dritte von den sechs geplanten Radargeräten wurde am Standort Visselhövede an die Bundeswehr übergeben. Weitere Geräte wurden in Brekendorf, Erndtebrück und Freising installiert.