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SRE-M

Beschreibung des Radargerätes; ausgewählte taktisch-technische Daten

Bild 1: Die SRE-M6 Antenne von Nordholz

SRE-M6

Bild 1: Die SRE-M6 Antenne von Nordholz

Technische Daten
Frequenzbereich: 1250 … 1350 MHz
Pulswiederholzeit:
Pulswiederholfrequenz: 310 - 480 Hz
Sendezeit (τ): 2 µs
Pulsleistung: > 2,5 MW
Durchschnittsleistung:
instrumentierte Reichweite: 400 km
Entfernungsauflösung: 1 km
Genauigkeit:
Öffnungswinkel: 1,1°
Antennendrehung: 5 s … 12 s
MTBCF:
MTTR:

SRE-M Radar Family

Die Geschichte dieser Flugsicherungsradarfamilie begann gleich nach dem zweiten Weltkrieg, als 1956 das erste Bodenradarsystem (als Bendix-Lizenz) durch die DASA hergestellt wurde (GRS). Diesem Radar folgte eine DASA- Eigenentwicklung, das SRE- LL, welches während der sechziger und der Anfang der siebziger Jahre gebaut wurde.

Zu Beginn des Jahres 1976 wurde das erste SRE- M5 (Surveillance Radar Equipment) genannte kohärente Radar mit einem Klystron als Senderendstufe ausgeliefert. Dieses Radar wurde erfolgreich in viele Länder verkauft und wurde später mit einem Modulator auf Halbleiterbasis nachgerüstet. Dieses modernisierte System wurde dann SRE- M6 genannt.

In der folgenden Modernisierung anfangs der neunziger Jahre wurde das klassische MTI- System durch einen MTD Doppler Prozessor ersetzt. Dieses neue System erhielt in der Folge den Namen SRE- M7. Schließlich folgte das SRE- M8, welches zusätzlich noch einen Sender in Halbleitertechnologie und ein digitales Pulskompressionsfilter erhielt.

Die Antenne dieser Radarfamilie vereint zwei Strahler mit verschiedenen Diagrammformen. Ein oberes Antennendiagramm mit einem Cosecans²- Diagramm und ein (unteres) Pencil- Beam- Diagramm. Im Sendefall werden beide Strahler phasengleich gespeist und senden demzufolge ein ausgeprägtes Cosecans²- Diagramm mit einer sehr tief verlaufenden unteren Flanke ab. Durch die konstruktiv festgelegte Leistungsverteilung wird eine konstante Diagrammform gesendet. Die Polarisation kann zwischen horizontal vertikal und zirkular umgeschaltet werden.

In der Empfangszeit kann das Antennendiagramm durch digital gesteuerte Phasenschieber und Dämpfungsglieder in vier Stufen variabel gestaltet werden. Zur Verringerung des Einflusses von Festzielen kann zum Beispiel die untere Flanke des Cosecans²-diagramms durch eine gegenphasige Speisung des unteren Stahlers angehoben werden. Zwischen dem alternativ dazu möglichen reinen Pencil- Beam - Diagramm des unteren Strahlers sind viele Zwischenstufen einstellbar.

Das große waagerechte Antennenfeld oberhalb des Antennenreflektors ist die Antenne des Sekundärradars, auch „Beacon”-Antenne genannt. (Es handelt sich hier um eine LVA-Antenne.) An der Rückseite befindet ein großes Windleitblech, um die beiden Drehmotoren bei starkem Wind gleichmäßiger zu belasten.

Das SRE- M6 nutzt eine achtfach, das SRE- M7 eine dreifach gestaffelte „Staggered“ -Impulsfolgefrequenz im Frequenzdiversity-Verfahren. Bedingt durch den Sender in Halbleitertechnologie sendet das SRE- M8 mit einer anderen Impulsdauer:

SRE - M6 /M7SRE- M8
Pulsdauer2 µs
Long rangeup to 250 µs
Short rangeup to 12 µs
Subpulse0,6 µs
Impulsleistung> 2,5 MW< 75 kW
Impulsfolgefrequenz310 … 480 Hz300 … 700 Hz
Bildergalerie des SRE-M

Bild 2: Die SRE-M6 Antenne von
Bertem in Belgien

Bild 3: Sendeschrank mit dem Klystron,
darunter der Impulstransformator,
daneben die Steuereinheit.

Bild 4: Geräteraum mit dem Elektronik-
und Hohlleitersystem, Senderschränke,
Empfänger- und Signalprozessorschränke.

Bild 5: Leistungsverstärker,
Teil des SRE- M8 Senders