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Support Jamming

GMain lobe
GSide lobe
RTarget
RJammer

Bild 1: Konstellation für Stand-off Jamming

GMain lobe
GSide lobe
RTarget
RJammer

Bild 1: Konstellation für Stand-off Jamming

Support Jamming

Support Jamming ist die Bezeichnung für ein Verfahren, wenn der Störträger aus einem Bereitstellungsraum heraus den Angriff eines Verbandes durch Störungen unterstützt. Die Störleistung wirkt deswegen meist über eine Nebenkeule des Antennendiagramms des Radars und wird deswegen auch Sidelobe Jamming genannt. Je nach Größe dieser Nebenkeule muss die Störleistung wesentlich größer sein, als bei Selbstschutz- oder Escort Jamming. Bei einer Größe der Nebenkeulen von durchschnittlich −20 dB muss also der Störsender 20 dB größere Störleistung bereitstellen, was hier eine 100-fache Störleistung bedeutet. (Deswegen ist auch die möglichst geringe Größe der Nebenkeulen für ein Radar ein wesentliches Leistungsmerkmal.)

Diese notwendige Störleistung ist gemäß der Freiraumdämpfung auch zusätzlich entfernungsabhängig. Wenn ausreichend Leistungsreserven zur Verfügung stehen, kann der Störträger weiter weg vom Radar agieren, somit auch weiter weg als der zu schützende Angriffsverband. Diese Konstellation wird stand-off jamming (SOJ) genannt. Sie hat den Vorteil, dass der Störträger sehr weit weg vom Kampfgeschehen relativ sicher vor Angriffen ist. Nachteilig ist, dass der Störeffekt durch die große Entfernung verringert ist oder eine überdurchschnittliche Sendeleistung aufgebracht werden muss.

Stehen nur geringe Leistungsreserven zur Verfügung, muss der Störträger sogar in geringerer Entfernung als der Angriffsverband agieren. Er ist damit zwar mehr gefährdet, aber die Störleistung ist effektiver und der Angriffsverband ist besser geschützt. Diese Konstellation wird stand-in jamming (SIJ) genannt.

eq (1) eq (1)

(1)

  • EIRPJam = äquivalente isotrope Strahlungsleistung des Störsenders;
  • EIRPRadar = äquivalente isotrope Strahlungsleistung des Radarsenders;
  • RJ = Entfernung Radar - Störträger [m]
  • RT = Entfernung Radar - Angriffsflugzeug [m]
  • σ = effektive Rückstrahlfläche (RCS) des Angriffsflugzeuges [m²]

Gegenüber dem Selbstschutz- oder Escort Jamming sind in dieser Gleichung zusätzlich die Nebenkeulendämpfung und das Verhältnis der unterschiedlichen Entfernungen enthalten. Für den Störträger gilt die einfache Freiraumdämpfung mit dem Quadrat der Entfernung, für das Radar gilt die Freiraumdämpfung sowohl auf den Hinweg als auch auf dem Rückweg, deshalb die vierte Potenz der Entfernung.