IFF - Garbling/Degarbling
Die Länge eines Antworttelegramms im Mk X-a System beträgt 20,3 µs.
Dies entspricht bei der Wellenausbreitung einer Entfernung von 6 km. Befinden sich im Erfassungsbereich
der Richtantenne zwei oder mehr Flugziele, deren radiale Entfernung kleiner als 6 km ist, so laufen
die Antworttelegramme teilweise ineinander. Diesen Vorgang nennt man Garbling oder Schlüsselverwirrung.
Hierbei unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten der Überlappung:
- Nichtsynchrones Garbling;
- Synchrones Garbling
Liegen zwei Antworten so übereinander, dass ihre Zeitraster nicht deckungsgleich übereinanderfallen, so spricht man von nichtsynchronem Garbling. Solche Antworten können getrennt und einzeln richtig decodiert werden!
Bild 1: synchrones Garbling: die einzelnen Impulse lassen sich nicht mehr trennen und es würde eine falsche Information dekodiert.
Bild 1: synchrones Garbling: die einzelnen Impulse lassen sich nicht mehr trennen und es würde eine falsche Information dekodiert.
Bild 1: synchrones Garbling: die einzelnen Impulse lassen sich nicht mehr trennen und es würde eine falsche Information dekodiert.
Liegen zwei Antworten aber so übereinander, dass sie ein gemeinsames Zeitraster haben, handelt es sich um
synchrones Garbling.
Es lässt sich in der Decodierung nicht mehr feststellen, ob ein einzelner Impuls dem einen oder dem
anderen oder gar beiden Antworttelegrammen angehört. Dadurch würde es zur Decodierung völlig
neuer und falscher Antworten kommen, die mit den ursprünglichen Antworten nichts mehr zu tun haben.
Somit müssen diese Antworten gesperrt werden!
Bei einer prozessorgesteuerten Weiterverarbeitung wird auch erkannt, dass die geforderten
Leerräume nicht eingehalten wurden, deshalb würde dieses Signal ebenfalls nicht zur
Anzeige gelangen. Dieser Prozess der Trennung von falschen bzw. mehrdeutigen von korrekten
Antworten wird
„Degarbling“ genannt.
Allerdings kann auch bei einer korrekten Antwort mit vorhandenem C2-Impuls
der Rahmen zwei Mal auftreten:
F1 C2 F2 SPI
Bild 2: Scheingarbling
F1 C2 F2 SPI
Bild 2: Scheingarbling
F1 C2 F2 SPI
Bild 2: Scheingarbling
Hier handelt es sich um das sogenannte „Schein - Garbling“, welches aber, weil es ja eine korrekte Antwort ist, unbedingt zur Anzeige kommen muss. (So abscheulich diese Wortschöpfung als Gemisch aus Deutsch und Neudeutsch auch ist!) Schließlich ist das Flugzeug, mit dem gerade Sprechfunk unterhalten wird, von besonderem Interesse. Es wäre schade, wenn es vom Bildschirm verschwindet, solange der Operator mit dem Piloten redet.
Einen weiteren Sonderfall stellen Antworten dar, die sich zwar nicht überlappen, die aber so nahe sind,
dass zwischen zwei Impulsen (z.B. von F2 der ersten Antwort bis F1 der nächsten Antwort) ebenfalls der
Abstand 20,3 µs entsteht. Dieser Fall wird „Closly spaced“ genannt.
Sehr einfache Degarbling-Schaltungen erkennen diese als Garbling und sperren die Anzeige,
obwohl beide Antworten unproblematisch decodierbar wären.
Garbling | Impulsbild | Anzeige |
---|---|---|
nichtsynchrones Garbling |
||
synchrones Garbling |
||
Scheingarbling | ||
„Closly spaced“ |
Tabelle 1: Garblingarten
Degarbleschaltung
Um die beschriebenen Garbling- Fälle zu erkennen und entsprechend verarbeiten zu können, werden spezielle Degarbleschaltungen eingesetzt.
Bild 3: Prinzip einer Degarbleschaltung
Bild 3: Prinzip einer Degarbleschaltung
Bild 3: Prinzip einer Degarbleschaltung
Die benötigten Verzögerungsleitungen mit den Abgriffen von 1,45 µs (Antwortimpulsraster!) können auch als Schieberegister realisiert sein. Der gesamte Vorgang kann auch in einer prozessorgesteuerten Schaltung stattfinden.
Arbeitsschritte der Degarbleschaltung bei einer normalen Antwort
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Arbeitsschritte der Degarbleschaltung bei Auftreten von Garbling
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Arbeitsschritte der Degarbleschaltung bei Auftreten von Scheingarbling
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