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International Civil Aviation Organization (ICAO)

Standardisierung der Abfrageformate

Für das klassische, konventionelle SSR (also: ohne Mode S oder Mode 4) ist das Ziel der Abfrage ganz simpel: Auf dem Bildschirm soll die Identifizierung des Zielzeichens sichtbar sein. (Die Frage lautet also etwa „Wer bist du?“) Da die meisten Radargeräte noch 2D-Radar sind, wird eine zweite Abfrage nach der Flughöhe generiert, um dreidimensionale Koordinaten zu erhalten. („Welche Flughöhe hast du?“) Diese verschiedenen Fragenstellungen werden Mode(englisch: MODE of operation) genannt. Der Transponder im Flugzeug antwortet mit einem Code.

Das Problem besteht nun darin, die Zusammenarbeit zwischen dem Abfragegerät am Boden und den Transponder im Flugzeug zu organisieren. Jeder Abfrageparameter muss genau definiert sein. Bei ausschließlich militärischer Nutzung des Systems ist das nicht kompliziert, da Sekundärradar und Transponder meist vom gleichen nationalen Hersteller bezogen werden. Jedoch bei einer internationalen, weltweiten Zusammenarbeit, wobei Radar und Transponder von unterschiedlichsten Herstellern miteinander kommunizieren müssen, bedarf es einer strengen Reglementierung. Der klassische Standard wird als MK X - A (sprich: „Mark ten A“) bezeichnet.

Der Standard: ICAO Annex 10

ICAO ANNEX 10 AERONAUTICAL TELECOMMUNICATIONS
in diesem Dokument ist der technische Standard der zivilen Luftfahrt definiert.
Band (VOLUME) IV ist speziell für SSR- Systeme.
und wird auf der Homepage der ICAO http://www.icao.int/ veröffentlicht

Manual on Mode S Specific Services ( Doc 9688)
1. Ausgabe, 1997, 88 Seiten
wird in Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch publiziert.
Bestell-Nr. 9688

Handbuch des Sekundärradarverfahrens (Doc 9684)
1. Ausgabe, 1997, 193 Seiten
wird in Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch publiziert.
Bestell-Nr. 9684

Band IV (Surveillance Radar and Collision Avoidance Systems)
2. Ausgabe, beinhaltet die Änderungen 1-73, 204 Seiten
wird in Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch publiziert.
Bestell-Nr. AN10-4

Die Nutzung des Sekundärradarverfahren hat sich weit verbreitet. Aber mit der rasanten Vergrößerung des Flugverkehrs führten einige systembedingte Einschräkungen zu einer notwendigen Neufassung des Standards, der als Mode S (von „Mode Select“) bekannt wurde und zur Entwicklung des Mark Ⅻ („Mark twelve“) Standards führte. Durch die beim Mode S verwendete 24 Bit- Adressierung kann jedem Flugzeug eine individuelle Kennung (von 16.777.214 möglichen) zugewiesen werden. Die Mode S Adressierung ist im ANNEX 10 Volume III Chapter 9 (von Änderung 71 an aufwärts) beschrieben.