Geschichte der Entwicklung der Wanderfeldröhre

Bild 1: Prinzipieller Aufbau einer Wanderfeldröhre: ① Elektronenkanone; ② fokussierendes Magnetsystem; ③ Wellenleiterstruktur (hier als Drahtspirale); ④ Kollektor;

Bild 1: Prinzipieller Aufbau einer Wanderfeldröhre: ① Elektronenkanone; ② fokussierendes Magnetsystem; ③ Wellenleiterstruktur (hier als Drahtspirale); ④ Kollektor;
Geschichte der Entwicklung der Wanderfeldröhre
Wanderfeldröhren werden in Radargeräten und in der Satellitenkommunikation eingesetzt. Die folgenden Meilensteine sind im Zusammenhang mit der Geschichte und Entwicklung von Wanderfeldröhren von Bedeutung:

Bild 2: Lindenblad’s Erfindung ”Inductive Output Tube“ hatte schon viele Gemeinsamkeiten mit der Wanderfeldröhre

Bild 2: Lindenblad’s Erfindung ”Inductive Output Tube“ hatte schon viele Gemeinsamkeiten mit der Wanderfeldröhre
- Andrew V. Haeff (kyrillisch: Андрей Василий Гаев), ein Elektroingenieur russischer Abstammung arbeitete bei der Radio Corporation of America und beschrieb im Oktober 1933 als erster den Zusammenhang zwischen einem Elektronenstrahl und Hochfrequenzresonatoren. Er erfand eine Laufzeitröhre, die von ihm als Inductive Output Tube (IOT) bezeichnet wurde.[1] Diese Röhre hatte schon viele Ähnlichkeiten mit der späteren Wanderfeldröhre. Sie sollte noch als HF-Detektor oder als Oszillograf eingesetzt werden. Es wurde aber bereits vermerkt, dass sie auch als Verstärker genutzt werden könnte.
- Im Mai 1940 patentierte Nils E. Lindblad, ebenfalls bei der Radio Corporation of America, einen Verstärker auf der Grundlage der IOT, die eine Drahtwendel als Verzögerungsleitung vorsah.[2] Es wurde allerdings kein Prototyp gebaut.
- Ohne Kenntnis der Arbeiten von Lindenblad baute der Engländer Rudolf Kompfner 1943 in Birmingham empirisch seine erste Wanderfeldröhre. Die Erstveröffentlichung dieser Arbeit fand auf der 4. Konferenz des Instituts der Radioingenieure (IRE) im Juni 1945 in Yale statt.
- John Pierce von den Bell Telephone Laboratories nahm an dieser Konferenz teil. In der Folge erarbeitete er die theoretischen Grundlagen über die Wanderfeldröhren und den Zusammenhang zwischen einem Elektronenstrahl und der auf einer Verzögerungsleitung wandernden Schwingung innerhalb der Röhre. Er patentierte ebenfalls eine Bauart der Wanderfeldröhre.[3]
- Im Jahr 1950 wurde Haeff Leiter des Elektronenröhren-Labors bei der Hughes Aircraft Company in Culver City (Kalifornien). Die Hughes Aircraft Company startete ab dann die Entwicklung und den Bau von Wanderfeldröhren.
Quellen:
- Andrew V Haeff, Patent US 2064469, ”Device for and method of controlling high frequency currents” (patents.google.com)
- Nils E. Lindenblad, Patent US 2578434, ”High-frequency electron discharge device of the traveling wave type” (patents.google.com)
- John R. Pierce, US Patent 2602148, ”High-frequency amplifier” (archive.org)