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Entdeckungswahrscheinlichkeit PD

Wenn das empfangene Echosignal demoduliert ist und als Videosignal (oder als Datenwort) vorliegt, wird es über Schwellwertschaltungen geleitet, die so eingestellt sein sollen, dass sie Nutzsignale ab einer gewissen Amplitude passieren lassen und das Rauschen weitgehend unwirksam machen. Da im Rauschen Rauschspitzen enthalten sind, die in der Größenordnung kleiner Nutzsignale liegen, muss in der Schwellwertschaltung ein Kompromiss eingegangen werden. Einerseits sollen Nutzsignale ab einer festgelegten minimalen Amplitude zur Anzeige gelangen, andererseits darf die Falschalarmrate einen gewissen Prozentsatz nicht übersteigen.

PD = entdeckte Ziele · 100% (1)
Σ aller möglichen Ziele

Die Entdeckungswahrscheinlichkeit PD gibt an, mit welcher prozentualen Häufigkeit ein Nutzsignal zur Anzeige kommt. Sie ist unmittelbar vom Signal/ Rauschverhältnis und vom eingestellten Schwellwert abhängig und sollte sinnvollerweise möglichst groß sein. Normalerweise wird die Radarreichweite für eine Entdeckungswahrscheinlichkeit von 80% angegeben. Die Symbolik PD wird aus dem englischen Wort Probability of Detection abgeleitet.

Mit der Verwendung des mathematischen Begriffes Wahrscheinlichkeit wird ausgedrückt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ein Ziel auch zum Beispiel durch ein Zielverfolgungsradar aufgefasst und begleitet werden kann. Bei einer Entdeckungswahrscheinlichkeit von 90% werden also 10 Ziele von 100 möglichen Zielen nicht aufgefasst. Die Verteilung ist allerdings ebenfalls statistisch und nicht regelmäßig: es könnten auch die ersten 10 Ziele bei einem militärischen Prüfungsschießen sein (welches danach abgebrochen wird). Es ist natürlich sehr schwierig, dies dann den Vorgesetzten auch so zu erklären.

(In der Vergangenheit wurde die Entdeckungswahrscheinlichkeit auch Blip Scan Ratio genannt.)