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AN/FPS-17 Space Surveillance Radar

Beschreibung des Radargerätes; ausgewählte taktisch-technische Daten

Bild 1: Der Parabolreflektor von der Firma D.S. Kennedy ist etwa 54 m hoch und 34 m breit

Technische Daten
Frequenzbereich: 175 … 215 MHz (VHF-Band)
Pulswiederholzeit:
Pulswiederholfrequenz: 30 Hz
Sendezeit (τ): 2000 µs
Empfangszeit:
Totzeit:
Pulsleistung: 1,2 MW
Durchschnittsleistung:
instrumentierte Reichweite:
Entfernungsauflösung:
Genauigkeit:
Öffnungswinkel:
Trefferzahl:
Antennendrehung:
MTBCF:
MTTR:

AN/FPS-17 Space Surveillance Radar

Das AN/FPS-17 war ein spezielles Aufklärungsradar für Sowjetische Raketenstarts. Es war Teil des Frühwarnsystems für ballistische Raketen Ballistic Missile Early Warning System (BMEWS) Es war das erste Aufklärungsradar, das speziell entwickelt wurde, um Objekte im Weltall zu erkennen. Es war auch das erste operative Radar, welches die Funktion der Pulskompression praktisch demonstrierte.

Generalauftragnehmer war General Electric und dieser verpflichtete als Subunternehmer die Lincoln Laboratory[1]

Dieses Radar wurde innerhalb von 16 Monaten konzipiert, gestaltet, aufgebaut und installiert. Die Erstinstallation zum Test des Systems fand in Laredo AFB in Texas statt. Dieses Radar sollte die eigenen Raketenstarts von White Sands (New Mexico) erkennen. Weitere Geräte wurden auf der Aleuten- Insel Shemya gegen Ende der 50er Jahre installiert. Das Radar auf der Shemya-Insel wurde in dieser Funktion später durch das Cobra Dane (AN/FPS-108) ersetzt.[2]

Die Erstinstallation wurde AN/FPS-17, XW-1 genannt. Sie wurde im Destrikt Diyarbakir (Türkei) aufgebaut und sollte die Raketenstarts von Kapustin Yar, südlich von Wolgograd (damals: Stalingrad) aufklären. Als Nebeneffekt wurden Daten gewonnen, die den geplanten Einsatz weit überschritten. Die Dokumentation der Raketenflugbahnen ermöglichte die Identifikation von Satellitenstarts, die Berechnung der Satellitenparameter (Position und Umlaufbahn) sowie eine Bewertung der Leistung der Starthilfsraketen.

Die Originalantenne war eine stabile parabolische Reflektorantenne aus einem Gitternetz, das etwa 54 m hoch und 34 m breit war. Sie wurde konstruiert und gebaut von der Firma D.S. Kennedy & Co. aus San Francisco (Kalifornien). Die Sender für den Frequenzbereich von 175 to 215 MHz bestanden anfangs aus standardisierten Fernsehsenderendstufen der Firma General Electrics, die für den Impulsbetrieb modifiziert wurden. Die Aufklärung wurde mit sechs horizontalen festen Diagrammen in Richtung Kapustin Yar durchgeführt.

Im Jahr 1958 wurde eine zweite Antenne errichtet, die etwa 46 m hoch und 92 m breit war. Die Sender wurden modernisiert und konnten nun drei zusätzliche Antennendiagramme erzeugen. Neu war ebenfalls eine vertikale Staffelung in sieben Antennendiagrammen und eine größere Reichweite.

Der Erfolg dieses mit festen parallelen Antennendiagrammen arbeitenden Radars führte 1964 zur Installation eines zusätzlichen Zielverfolgungsradars (AN/FPS-79), welches zusätzlich Möglichkeiten schuf für die Aufklärung von Ausstattung und Abmessungen von Satelliten, sowie um den Wiedereintritt von bemannten und unbemannten Satelliten zu beobachten.

Die Installation dieses Radars auf der Shemya-Insel wurde 1960 abgeschlossen. Das Radar in der Türkei wurde im Dezember 1995 außer Betrieb genommen. Dessen Aufgaben übernahm ein AN/FPS-79 Zielverfolgungsradar.[3]

Bildergalerie des AN/FPS-17 Space Surveillance Radar

Bild 2: Luftaufnahme der Airbase in Diyarbakir etwa Mitte der 50er Jahre

Sources and ressorces:

  1. Melvin L. Stone and Gerald P. Banner: ''Radars for the Detection and Tracking of Ballistic Missiles, Satellites, and Planets''
    in Lincoln Laboratory Journal, Volume 12, Number 2, 2000, S.217 (online PDF)
  2. Jane’s Radar and Electronic Systems, 6th edition, Bernard Blake, ed. (1994), p. 78.
  3. GlobalSecurity.org AN/FPS-17 Space Surveillance Radar