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MPR

Beschreibung des Radargerätes; ausgewählte taktisch-technische Daten
MPR

Bild 1: Antenne des MPR

Technische Daten
Frequenzbereich: E/F-Band
Pulswiederholzeit: 4 ms
Pulswiederholfrequenz: 250 Hz
Sendezeit (τ): 4 µs
Empfangszeit: 3132 µs
Totzeit: 800 µs
Pulsleistung: bis 20 MW
Durchschnittsleistung: bis 40 kW
instrumentierte Reichweite: 480 km
Entfernungsauflösung: 600 m
Genauigkeit:
Öffnungswinkel: 0,42°
Trefferzahl: 3
Antennendrehung: 10 s
MTBCF:
MTTR:

MPR

Das MPR (Medium Power Radar, Bezeichnung des Herstellers TRS 2201) ist ein vom französischen Hersteller: Thomson CSF unter Verwendung von Baugruppen von AEG Telefunken und Siemens aufgebautes, ortsfestes 3D- Luftraumaufklärungsradar großer Reichweite. Der Aufbau erfolgte zwischen 1969 und 1973. Ab 2008 wurden diese Radargeräte durch Ground Master GM 406F ersetzt. Die Umrüstung war 2016 abgeschlossen.

Die einzelnen Komponenten des MPR waren in einem mehrstöckigen Gebäude untergebracht. 1979 wurde ein Digitales Störschutzsystem und ein Radom nachgerüstet. 1982 erfolgte ein Austausch der Wanderfeldröhre gegen mit Halbleitern bestückte HF- Vorverstärker. Die Sendeleistung wurde durch ein Hochleistungsklystron im E/F-Band erzeugt. Diese Senderendstufe wurde von einem Karzinotron über zwei Verstärkerstufen angesteuert.

Der Sendeimpuls wird in der Antenne auf 34 Hornstrahler aufgeteilt und abgestrahlt. In jeder Zuleitung zu den Hornstrahlern befindet sich ein Polarisator. Dieser ermöglicht eine lineare, rechts- oder linksdrehende zirkulare Polarisation bei der Abstrahlung der Sendeenergie. Im Sendefall wird ein Cosecans²- Diagramm abgestrahlt, während beim Empfang jeweils mehrere Wege zusammengefasst werden und ein im Höhenwinkel gestaffeltes Diagramm bestehend aus 12 Keulen, gebildet wird. Die Summe der 12 Keulen ergibt ebenfalls ein Cosecans² - Diagramm. Auf diese Weise gewinnt man neben den Azimut- und Entfernungsdaten noch eine zusätzliche Höhenwinkelinformation, die man aus den 12 unabhängigen Empfangsrichtungen bildet.

Über Duplexer, HF- Vorverstärker und 1. Mixer wird die 1. ZF von 150 MHz und anschließend auf die 2. ZF von 30 MHz herab gemischt. Nur die unteren 4 Kanäle sind mit rauscharmen HF- Vorverstärkern ausgerüstet. Eine Niederleistungsdrehkupplung überträgt das ZF- Signal vom Antennenbereich zum Empfänger. Als Störschutzmaßnahme findet in der ZF- Ebene das Dicke- Fix- Prinzip Anwendung.

Ein 13.Kanal (SLB) dient der Unterdrückung von unerwünschten Nebenkeulenechos.

Im Empfänger wird auf zwei parallelen Signalwegen gearbeitet, dem entstörten Schaltkanal (CFAR- Weg) und dem amplitudengetreuen Signalkanal (Log- Weg).

Nach einer Analog/ Digital- Umsetzung erfolgt die Zieldatenübertragung zur zielverarbeitenden Stelle.

PS-66

Das Radar wurde in Schweden PS-66 genannt. Sender und Empfänger waren identisch, aber die Sichtgerätegruppe war französisches Original.

Bildergalerie von MPR
MPR

Bild 2: MPR vor dem Aufbau eines Radoms

MPR

Bild 3: MPR unter einem Radom
© 2012 Dick Hoeflaken, Koninklijke Luchtmacht, werkenbijdefensie.nl

MPR

Bild 4: Das MPR wurde in Schweden PS-66 genannt,
© Gotlands Försvarshistoria och Gotlands Trupper, www.tjelvar.se