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Morava

Beschreibung des Radargerätes; ausgewählte taktisch-technische Daten

Bild 1: Parabolantenne des PSR „Morava“ M10

Bild 1: Parabolantenne des PSR „Morava“ M10
(Mit freundlicher Genehmigung NRPL-Group)

Technische Daten
Frequenzbereich: 2,7 … 2,9 GHz
Pulswiederholzeit: 1,1 ms oder 1,4 ms
Pulswiederholfrequenz:
Sendezeit (τ): 1 µs und 75 µs
Empfangszeit:
Totzeit:
Pulsleistung: 15 oder 25 kW
Durchschnittsleistung:
instrumentierte Reichweite: 60 oder 80 NM
Entfernungsauflösung: < 225m
Genauigkeit:
Öffnungswinkel: 1,3°
Trefferzahl:
Antennendrehung: 12 oder 15 min⁻¹
MTBCF:
MTTR:

ATC- Primary Radar „Morava“

Das ATC Primärradar „Morava“ M10 wurde in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der ICAO und EUROCONTROL entwickelt und in Kunovice (Tschechien) hergestellt. Es ist ein modernes komplett in Halbleitertechnologie hergestelltes, im S-Band (IEEE-Bezeichnung) beziehungsweise im E-Band (NATO-Bezeichnung) arbeitendes Radar. Es verfügt über einen gegen technische Ausfälle gesicherten redundanten Aufbau, welcher niedrige Wartungskosten sichert.

Das Radarsystem „Morava“ besteht aus der Antenne mit doppelt gekrümmtem Parabolreflektor entfaltet auf einem Turm und einem daneben stehenden Gerätecontainer mit der Elektronik. Sie wird durch zwei Hornstrahler gespeist und erzeugt ein Cosecans²- Antennendiagramm. In der Empfangszeit ist das Antennendiagramm in einen oberen und einen unteren Bereich geteilt, um auch innerhalb starker Festzielstörungen gute Reichweiten zu erzielen. In das Hohlleitersystem integrierte und durch die Software gesteuerte Polarisatoren können zwischen linearer horizontal polarisierter und zirkularer Polarisation umschalten und so einen zusätzlichen effektiven Schutz vor starken Wetterstörungen bieten. Alle wichtigen Teilsysteme sind redundant vorhanden und garantieren eine ununterbrochene Arbeit auch bei unvorhersehbaren Ausfällen. Der Antennendrehtisch wird durch zwei Motoren angetrieben und die genaue Stellung wird durch zwei präzise optische Encoder mit einer Genauigkeit von 16 384 verschiedenen Winkeln im Vollkreis übertragen.

Der Sender ist voll kohärent angesteuert und verwendet 12 (für 60 NM Reichweite) oder 24 (für 80 NM Reichweite) luftgekühlte Verstärkermodule mit sicherer Spannungsversorgung. Die modulare Struktur ermöglicht Wartungsarbeiten und Baugruppenwechsel während des Betriebes. Die gesendete Impulsform ist alternierend ein kurzer geschalteter Rechteckimpuls von 1 µs Dauer mit einem nichtlinear frequenzmodulierten Sendeimpuls von 75 µs Dauer. Die Senderbandbreite sichert eine Pulskompressionsrate von 75 durch ein digitales speziell abgestimmtes Filter. Beide Impulsformen werden durch einen digitalen Frequenzsynthezizer erzeugt.

Die Doppel-Superheterodynempfänger sichern einen hohen Dynamikbereich von 90 dB und verfügen über ein BITE-System. Der Radarsignalprozessor nutzt die Dopplerfilter zur erkennung von sich bewegenden Zielen und sichert eine hohe Entdeckungswahrscheinlichkeit von 90 % bei extrem niedriger Falschalarmrate (< 4 pro Umdrehung). Die Radardaten werden im ASTERIX oder bei Bedarf einem beliebigen anderen Format bereitgestellt und auf benutzerfreundlichen Rundsichtgeräten und Bedienungsmonitoren dargestellt, die auf Rechnern mit Linux- System installiert sind, welche auch eine Aufzeichnung und Wiedergabe der Situationen im Luftraum und eine statistische Auswertung über einen längeren Zeitraum ermöglichen.