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ALTAIR

Beschreibung des Radargerätes; ausgewählte taktisch-technische Daten

Bild 1: Das ARPA Long-Range Tracking and Instrumentation Radar (ALTAIR) auf dem Kwajalein Atoll (Marshall Inseln).
(9°23'43.451" N   167°28'46.023" O)

Technische Daten
Frequenzbereich: 155–162, 422 MHz
Pulswiederholzeit:
Pulswiederholfrequenz: 300 Hz
Sendezeit (τ): 80 μs
Empfangszeit:
Totzeit:
Pulsleistung: 5 MW
Durchschnittsleistung: 120 kW
instrumentierte Reichweite:
Entfernungsauflösung: 20 m
Genauigkeit:
Öffnungswinkel: 1,1° (UHF)
2,8° (VHF)
Trefferzahl:
Antennendrehung:
MTBCF:
MTTR:

ALTAIR

Das ALTAIR (ARPA Long-Range Tracking And Instrumentation Radar) ist ein hochempfindliches, breitbandiges und voll-kohärentes Instrumentations- und Zielverfolgungsradar. ALTAIR unterstützt verschiedene Betriebsarten von Zielverfolgung bis hin zur Sammlung und Aufzeichnung von charakteristischen Zieldaten im VHF und UHF- Band.

Das ALTAIR wurde als Instrumentationsradar (Radar für spezielle Messaufgaben) im Jahre 1969 gebaut. Die Fähigkeit, mittels Intrapulsmodulation bis weit in den Weltraum hinein messen zu können wurde 1982 installiert.[1] Das Radar arbeitet in zwei Frequenzbereichen: VHF (155–162 MHz) und UHF (422 MHz). Es nutzt einen großen Parabolreflektor mit etwa 46 m Durchmesser und speist die VHF-Frequenzen aus dessen primären Fokus. Für die UHF-Frequenz verwendet es einen sekundären Cassegrain-Reflektor mit 5,5 m Durchmesser, welcher frequenzabhängig und für die VHF-Frequenzen durchlässig ist.[2]

ALTAIR sendet im VHF-Band in rechtsdrehender zirkularer Polarisation (rz) und empfängt im Monopulsverfahren[3] in linksdrehender zirkularer Polarisation (lz) ein Summensignal, sowie vertikale und horizontale lz- Differenzsignale und ein kreuzpolarisiertes rz- Summensignal. Diese vier Messkanäle ermöglichen die Bestimmung einer dreidimensionalen Zielposition und deren Relativgeschwindigkeit als Funktion der effektiven Reflexionsfläche und der Laufzeit. ALTAIR kann so bis zu 32 Targets in VHF und UHF begleiten. Die gleichzeitige Begleitung in VHF und UHF ermöglicht die Verwerfungen, welche bei der Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen in der Ionosphäre entstehen, in Echtzeit zu korrigieren und so ein genaueres Messergebnis zu erzielen.[2] Die Leistung und der Antennengewinn von ALTAIR reicht aus, um geostationäre Satelliten zu vermessen, deren Position sich in mehr als 40 000 km Schrägentfernung vom Radar befindet.

Bildergalerie von ALTAIR Radar

Bild 2: Dieses Bild wird in Wikipedia oft benutzt, aber nicht erklärt.

Quellen und weiterführende Literatur:

  1. Melvin L. Stone and Gerald P. Banner: “Radars for the Detection and Tracking of Ballistic Missiles, Satellites, and Planets”
    in Lincoln Laboratory Journal, Volume 12, Number 2, 2000, S.217 (online PDF)
  2. S. Close, S. M. Hunt, F. M. McKeen, and M. J. Minardi: “Characterization of Leonid meteor head echo data collected using the VHF-UHF Advanced Research Projects Agency Long-Range Tracking and Instrumentation Radar (ALTAIR)”, MIT Lincoln Laboratory, Lexington, Massachusetts, USA, in RADIO SCIENCE, VOL. 37, NO. 1, 1009, 10.1029/2000RS002602, 2002 (online PDF)
  3. Timothy D. Hall, Gary F. Duff, and Linda J. Maciel: “The Space Mission at Kwajalein” in in Lincoln Laboratory Journal, Volume 19, Number 2, 2012, S.48 (online PDF)

Abschreckendes Beispiel für Anti-Literatur: Die Wikipedia