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Kohärentoszillator

Der Kohärentoszillator („COHO“) in einem pseudo-kohärenten Radargerät ist ein sehr frequenzstabiler freischwingender Oszillator, der auf der Zwischenfrequenz schwingt und eine interne Phasenreferenz zur Festzielunterdrückung bereitstellt.

Festziel
bewegtes Ziel
Festziel

Bild 1: Oszillogramm am Ausgang des Phasendiskriminators

Festziel
bewegtes Ziel
Festziel

Bild 1: Oszillogramm am Ausgang des Phasendiskriminators

Durch einen Richtkoppler in der Antennenzuleitung wird von jedem Sendeimpuls des Magnetrons ein kleiner Teil der Energie ausgekoppelt. Diese wird auf die ZF herunter gemischt und synchronisiert die Phasenlage des Kohärentoszillators. Dieser schwingt nun mit der Phasenlage des Magnetrons über die gesamte Empfangszeit weiter. Das ist notwendig, weil das Magnetron in jedem Sendeimpuls mit einer zufälligen Phasenlage schwingt und mit Ende des Sendeimpulses diese Phasenlage des Magnetrons gespeichert werden muss, auch wenn das Magnetron nicht mehr weiter schwingt. Die auf Zwischenfrequenz herunter gemischte Sendefrequenz wird meist parallel zum Schwingkreis des Kohärentoszillators gelegt. Sie hat eine viel größere Leistung als der Kohärentoszillator und zwingt ihm somit die Phasenlage des Senders auf. Der Kohärentoszillator speichert so die Phasenlage des letzten Sendeimpulses und stellt sie für die Empfangszeit dem Empfänger zur Verfügung. Das ist auch der Grund, weshalb Pseudo-Kohärente Radargeräte auch ”coherent on receive“, also kohärent auf dem Empfangsweg genannt werden.

Vom Kohärentoszillator wird das Signal zu den Phasendetektoren geführt, in welchen die Zwischenfrequenz von dem Echosignal getrennt wird. Am Ausgang des Phasendetektors liegt dann das Videosignal an. Festziele haben nun eine konstante Amplitude und Ziele mit einer Dopplerfrequenz bilden auf dem Oszilloskop ein bipolares Video.

Wenn der Kohärentoszillator noch manuell abgestimmt werden muss, dann wird am Oszilloskop das Bild 1 eingestellt. Bei falscher Abstimmung würden auch die beiden Festziele fluktuieren. Die Eigenfrequenz des Kohärentoszillators wird also so lange nachgestellt, bis diese Festziele einen konstanten Wert zeigen. Für eine genaue Abstimmung sollte ein möglichst weit entferntes Festziel genutzt werden.

Pseudo-kohärente Radargeräte, deren Sender sich bei stehender Antenne automatisch abschaltet (zum Beispiel die ASR-910), haben ein Problem mit dieser Abstimmung. Hier muss ein Messgenerator das Festzielecho simulieren. Die Abstimmung dieses Messgenerators bildet eine zusätzliche Fehlerquelle.