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Dicke-Fix-Prinzip

Das Dicke-Fix-Prinzip ist eine Schaltung in der Radarsignalverarbeitung zur Verbesserung des Signal-Rausch-Abstandes. Es wurde in älteren Störschutzsystemen eingesetzt.

Diese Form der Radarsignalverarbeitung wird im ZF- Verstärker realisiert. Das Prinzip wurde etwa um 1960 durch Robert Dicke (Defence Research Telecommunications Establishment in Ottawa) perfektioniert. Ein breitbandiger Verstärker wird von einem Begrenzer gefolgt und dann wird das Signal in einem schmalbandigen signalangepassten ZF- Verstärker weiterverarbeitet. Durch dieses Verfahren werden Signale, die zu lang sind (Clutter) oder die zu kurz sind (Rauschspitzen und Impulsstörungen) abgeschwächt. Das „Dicke Fix“ Prinzip wurde speziell entwickelt, um den Empfänger vor Rauschstörungen, vor Störungen durch schnelle gewobbelte oder schmalbandige impulsmodulierte Störsender zu schützen. Das „Dicke Fix”- Prinzip wurde z.B. im Luftverteidigungsradargerät MPR verwendet.


Bild 1: Blockschaltbild des Dicke-Fix ZF-Verstärkers

Bild 1: Blockschaltbild des Dicke-Fix ZF-Verstärkers

Bild 1: Blockschaltbild des Dicke-Fix ZF-Verstärkers
      (der Mauszeiger ist hier ein virtuelles Oszilloskop!)

Störimpulse

Bild 2: Diagramme im Blockschaltbild des Dicke-Fix ZF-Verstärkers

Die Grundausstattung besteht nur aus einem breitbandigem, begrenzendem ZF-Verstärker gefolgt von einem ZF-Verstärker mit optimaler Bandbreite. Der Begrenzungspegel ist sehr niedrig eingestellt, so dass die Spitzenpegel der Rauschstörung begrenzt werden und eine konstante Falschalarmrate über den gesamten Bereich erzielt wird. Die Bandbreite kann in Abhängigkeit von der Störlage zwischen 10 und 20 MHz variieren.

Am Filterausgang haben die Echosignale mit der erwarteten Bandbreite (also mit der erwarteten Impulsdauer) eine größere Amplitude als die Störimpulse und das Rauschen und können somit in der Schwellwertschaltung leichter als Echosignale erkannt werden.

Diese Schaltung kann sehr gut die Wirkung von gewobbelten Störsendern bis zu einer Größenordnung von 20 bis 40 dB verringern ohne dabei wesentlich die Empfindlichkeit zu verschlechtern. Das „Dicke Fix”- Prinzip hat hingegen keine Wirkung bei starken unmodulierten Störungen, da hierdurch die Empfänger in die Begrenzung getrieben werden.

Das Wortteil Fix in „Dicke Fix“ sollte anzeigen, dass diese Maßnahme ein Problem der damaligen Zeit gelöst hat (von am-engl.: to fix something - etwas ausbessern). Heutzutage hat das Dicke-Fix-Prinzip an Bedeutung verloren, besonders in modernen Radargeräten mit einer extensiven kohärenten Signalverarbeitung wird es nicht mehr angewendet.