Radarsignalprozessor
In der Radarsignalverarbeitung werden die gewünschten Daten auf der Basis von Dopplerfrequenzverarbeitung und den charakteristischen Amplituden der jeweiligen Videoimpulse von Zielzeichen ermittelt und von Störsignalen wie Rauschen und Festzielen getrennt. In modernen Radargeräten beginnt die Radarsignalverarbeitung bereits nach der Zwischenfrequenzverstärkung mit einer phasenabhängigen Demodulation. In dieser Baugruppe besteht die Zielinformation noch aus Videoimpulsen mit einer Bandbreite von 250 KHz bis 5 MHz. Das bedeutet, dass die Abtastrate bei der Digitalisierung mindestens die doppelte Frequenz, also 500 KHz bis 10 MHz betragen muss. Diese Abtastraten werden auch durch moderne Analog/Digital Konverter (ADC) erreicht.
Die Radarsignalverarbeitung umfasst folgende Baugruppen:
- den I&Q Phasendetector,
- die Festzielunterdrückung und
- eine Zielerkennung mit einer konstanten Faschalarmrate (CFAR).
Der gesamte Ablauf kann in digitalen Empfängern auch als Software realisiert sein.
Bild 1: Signalfluss in der Radarsignalverarbeitung
detector
extractor
processor
combiner
tracker
Sensor
tracker
other sensors
(e.g. Weather)
Frequency
video
video
Bild 1: Signalfluss in der Radarsignalverarbeitung
detector
extractor
processor
combiner
tracker
Sensor
tracker
other sensors
(e.g. Weather)
Frequency
video
video
Bild 1: Signalfluss in der Radarsignalverarbeitung
Die Zielzeichenerkennung bildet den Abschluss in der Kette der Radarsignalverarbeitung. Hier werden aus den verschiedenen Videospektren reine Zielinformationen mit einem bestimmten Datenformat erarbeitet. Die wichtigsten Baugruppen sind hier:
- der Plotextraktor oder auch manchmal „Hitprozessor“ genannt (generiert Daten aus den Videosignalen),
- der Plotprozessor (fasst die Primärradardaten zu einem Zielzeichen zusammen) und
- den Plotcombiner (korreliert Primär- und Sekundärradardaten und minimiert die Anzahl der Falschziele).
Bild 2: Der Plotextraktor A1000 enthält alle Baugruppen der Radarsignalverarbeitung (© Aerotechnica Ltd.).
Bild 2: Der Plotextraktor A1000 enthält alle Baugruppen der Radarsignalverarbeitung (© Aerotechnica Ltd.)
Im weiteren Signalweg können noch die Baugruppen:
- Sensortracker (fügt die Plots eines Zieles zu einem Zielweg zusammen) und der
- Multiple Sensortracker (Kombiniert Radardaten von verschiedenen Radargeräten) auftreten.
(Der Unterschied zwischen einem
Korrelator
und einem Tracker ist, dass der Korrelator die Plot-Daten, also die Koordinaten des Zieles, nicht ändert.
Der Korrelator ändert höchstens das Symbol der Zieldarstellung auf dem Bildschirm.
Der Tracker fügt den vorhandenen Daten mindestens noch Einträge hinzu, ändert
also die aktuelle Position des Zielzeichens auf dem Bildschirm.)
Nach der komplexen Digitalisierung der Daten können viele der in dem Blockdiagramm gezeigten Baugruppen
auch nur noch als Softwaremodule existieren! Der Radarextraktor A1000 der ukrainischen Firma
Aerotechnica
(siehe Bild) kann einfach in ältere analoge Radargeräte nachgerüstet werden.