Im Hohlleiter pflanzt sich die Energie in Form von elektromagnetischen Feldern fort.
Es gibt die verschiedensten Hohlleiterquerschnitte. Von praktischer Bedeutung sind jedoch
nur die Hohlleiter mit rechteckigem und rundem Querschnitt.
Die Hohlleiterwände haben lediglich die Aufgabe, ein Ausbrechen der Wellen vom
vorgeschriebenen Weg zu verhindern.
Hohlleiter haben geringere Verluste und sind höher belastbar als vergleichbare Koaxialleitungen.
Infolge der von der Erregerfrequenz abhängigen Mindestabmessungen haben Hohlleiter erst
ab etwa 1000 MHz praktische Bedeutung.
Elektrische Felder können nur senkrecht, magnetische Felder nur parallel zu leitenden Flächen bestehen.
Die Felder pflanzen sich auf einem Zick-Zack-Weg zwischen den Seitenwänden des Hohlleiters fort.
Hohlleiter können nur oberhalb der Grenzfrequenz betrieben werden. Für die Grenzwellenlänge gilt:
λgrenz = 2·a
Wanderwellen (E- und H-Feld in Phase) können in einem Hohlleiter nur bei Abschluss mit dem
Wellenwiderstand des Hohlleiters erreicht werden.
Hohlleiter können durch Sonden im E-Feld-Maximum, durch Drahtschleifen im H-Feld-Maximum oder
durch Öffnungen von außerhalb des Hohlleiters erregt werden.
Man unterscheidet feste, halbfeste und rotierende Verbindungen. Für halbfeste und rotierende
Verbindungen wird oft die sogenannte Drosselverbindung verwendet.
Krümmungen und Drehungen dürfen zur Vermeidung von Reflexionen nicht plötzlich
vorgenommen werden. Der Krümmungsradius muss mindestens zwei Wellenlängen betragen. Die
Drehung muss sich mindestens über zwei Wellenlängen erstrecken. Für scharfe Krümmungen
dürfen nur Spezialwinkelstücke verwendet werden.
Die stehenden Wellen in einem Hohlleiter können mit Hilfe einer in den Hohlleiter eingeführten
Sonde gemessen werden.
Hohlleiter werden oft mit aufwändig getrockneter Druckluft gefüllt, um das Eindringen von
Feuchtigkeit zu verhindern.