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Flugsicherungsradargeräte

Bildergalerie von verschiedenen Flugsicherungsradargeräten
SRE-M7 der EADS

Bild 1: SRE-M7, ein typisches „En Route“ Radar der DASA

ASR 12 von Northrop/Grumman

Bild 2: ASR-12, ein typisches Air Surveillance Radar

PAR-80 von ITT-Gilfilllan

Bild 3: PAR-80, ein typisches Präzisions­anflugradar von ITT

ASDE

Bild 4: Flugfeld­überwachungsradar

Microburst Radar MBR

Bild 5: Microburstradar, ein kleines spezielles Wetterradar

Ranger R5, ein Sicherungsradar

Bild 6: Ranger R5, ein Sicherungsradar

Flugsicherungsradargeräte

Lehrvideo (14:22)

Flugsicherungsradar ist der Oberbegriff für alle Radargeräte, die zur Sicherung und Überwachung des zivilen und militärischen Flugverkehrs im Air Traffic Management (ATM) eingesetzt werden. Es sind meist ortsfeste Radaranlagen, die über einen hohen Spezialisierungsgrad verfügen. Häufige Anwendungen von Flugsicherungsradargeräten sind zum Beispiel:

Anforderungen

Flugsicherungsradar muss eine erhöhte Betriebssicherheit aufweisen. Die Geräte sind deswegen meist redundant aufgebaut und können noch während des Betriebes gewartet und instand gesetzt werden. Das heißt: viele Baugruppen können unter Last entfernt und wieder eingesetzt werden. Zusätzlich ist meist ein zweites Gerät in Bereitschaft und kann die Aufgaben eines ausgefallenen Gerätes übernehmen.

Beispiele

Zu den Flugsicherungsradargeräten gehören:

„En Route“ Radargeräte

Als Streckenradar, oder „En Route“ Radargeräte werden weitreichende Radargeräte bezeichnet, die den Flugverkehr außerhalb der besonderen Flugplatzbereiche überwachen. Sie arbeiten meist im NATO D-Band bis zu einer Reichweite von etwa 450 km. Sie drehen sich relativ langsam mit 4 bis 6 Umdrehungen pro Minute. En-route-Radargeräte sind Primärradargeräte, die mit einem Sekundärradar gekoppelt sind.

Air Surveillance Radar (ASR)

Luftraumaufklärungsradargeräte, oder auf Englisch Air Surveillance Radar (ASR) werden von den Fluglotsen benötigt, um sämtliche Flugbewegungen in dem auf der ECAC festgelegten Bereich rund um den Flugplatz im Überblick zu behalten und den ständig wachsenden Flugverkehr auf eine sichere, ordentliche, schnelle Art sicherzustellen. Üblicherweise arbeiten die ASR im E-Band bis zu einer Reichweite von 60 Nautischen Meilen (ca. 110 km). Die Antennen drehen sich schneller mit 12 bis 15 Umdrehungen pro Minute um die geforderte Datenerneuerungsrate von bis zu 5 Sekunden sicherzustellen. Moderne ASR haben einen zusätzlichen Wetterkanal und können für die Luftfahrt gefährliche Wetterlagen aufklären.

Präzisions Anflug- und Landeradarsysteme (PAR)

Das nur in einem Sektor arbeitende Präzisionsanflugradar führt das den Flugplatz anfliegende Flugzeug auch unter schlechten Sichtbedingungen sicher zur Landung. Mit dem Radargerät werden Flugzeuge während der letzten Anflug- und Landephase aufgefasst und begleitet. Die Abweichungen von der idealen Anfluglinie werden dem Piloten über Funk entweder als akustische Kommandos oder dem Autopiloten als Steuerimpulse übermittelt.

Flugfeldüberwachungsradargeräte

Bei Nebel oder schlechter Sicht zeigen Flugfeldüberwachungsradargeräte der Towerbesatzung das gesamte Flugfeld auf einem Bildschirm an. Mit extrem kurzen Sendeimpulsen im Nanosekundenbereich und einer sehr hohen Sendefrequenz (I- bis K-Band) können diese Radargeräte bei sehr hohem Auflösungsvermögen auch kürzeste Entfernungen messen. Die Reichweite ist auf wenige Kilometer beschränkt, die Antennendrehgeschwindigkeit beträgt 60 Umdrehungen pro Minute.

spezielle Wetterradaranwendungen

Wetterradar ist prinzipiell sehr wichtig für die Flugsicherung. Aber auch hier gibt es Geräte, die speziell für die Flugsicherung entwickelt wurden und die im Nahbereich des Flugplatzes arbeiten.

Sicherungsradar

Flugplätze sind ein Bereich mit erhöhter Sicherheitslage. Auf dem gesamten Flugplatz können kleinste Radaranlagen installiert sein, die in einem extrem hohen Frequenzbereich arbeiten, z.B. im W-Band. Diese Geräte sind nicht größer als eine Rundumleuchte, sind überall am Rand von Start- und Landebahnen sowie Zufahrtswegen (Taxi-way) installiert. Sie haben nur eine sehr kurze Reichweite (10 bis 20 m), sind aber untereinander vernetzt und ergeben insgesamt ein aussagekräftiges Lagebild. Durch die extrem hohe Arbeitsfrequenz und das daraus resultierende hohe Auflösungsvermögen können auch kleine Vögel als solche erkannt und gezielt verschreckt werden.